Haus der Offiziere


Im Jahre 1910 wurden an diesem Standort die ersten Militärgebäude errichtet. Später dann baute das Militär diesen Standort immer weiter aus und während der Zeit des „1000jähigen Reiches" entstanden hier Kasernen von enormen Ausmaß. In den Kriegsjahren des zweiten Weltkriegs war hier das OKH, das Oberkommando des Deutschen Heeres untergebracht. Nach Kriegsende richteten sich dort die Russen ein, und so entstand eine riesige russische Stadt mit Kasernenanlagen, Wohnblocks, Bäckereifabriken, Kaufhäuser, Geschäfte, sogar ein eigenes Krankenhaus. Ursprünglich von den Preußen als Turnschule erbaut wurden in den 4 Gebäuden des Areals verschiedene Sport- und Turnhallen errichtet. So gab es einen Fechtsaal, eine Schwimmhalle und sogar eine Reithalle. Die Nazis nutzten das Ensemble vorerst als Heeressportschule für die Ausbildung von Unteroffizieren weiter. Jedoch wurden in den fortschreitenden Jahren des Krieges immer mehr Lazarettflächen benötigt, sodass die Schule ab 1943 zur Behandlung verwundeter Soldaten diente. Mit der Übernahme des Standortes durch die Russen im Jahr 1945 änderte sich die Bedeutung dieses Ensembles komplett. Aus der Sportschule wurde das bedeutendste Kultur- und Vergnügungszentrum der in der DDR stationierten Roten Armee. Außer der Schwimmhalle und einigen, kleineren Sporträumen blieb nichts von der einstigen Nutzung erhalten. Die großen Turnhallen wurden zu Konzert- und Kinosälen umgebaut und das ehemalige Offiziersspeisehaus und Kasino übertrug man den Pioniereinheiten der GSSD als eigenes Kulturzentrum mit Konzertsaal. Aus dem im Hof liegenden Sportplatz wurde eine weitläufige Parkanlage, in die ein bis über die Grenzen der DDR hinaus bekanntes Diorama integriert wurde. 1994 zogen die russischen Truppen ab, Seitdem verfällt das ganze Ensemble langsam, aber sicher.