Lungenheilstätte Lausitz


Tuberkulose ist Anfang des 19. Jahrhunderts eine weitverbreitete Krankheit, mit oft tödlichem Ausgang. Bereits im August 1898 wird der Grundstein für den Bau gelegt. Vollendet ist das Bauwerk im Juni 1900. Die Lungenheilstätte hat eine jährliche Auslastung von fast 100%.und ist besonders auf die Behandlung weiblicher Tuberkulose-Patienten spezialisiert. Die Therapie beruht zunächst auf konservativen Maßnahmen, bis 1949 mit der Lungenchirurgie begonnen wird. Typische Behandlungsmethoden sind unter anderem vorerst das Einhalten einer strengen Bettruhe über Freiluftkuren, bis hin zur Aerosoltherapie. Zur Behandlung der Krankheit bietet die Lage der Heilstätte optimale Voraussetzungen für eine schnelle und gute Genesung. Nach dem 1. Weltkrieg wird der Heilstätten Betrieb zeitweise eingestellt, weil die finanziellen Mittel fehlen. Erst 1924 normalisiert sich der Betrieb wieder. Besonders notwendig ist dies, weil die Zahl der Tuberkulose - Erkrankten erneut ansteigt. Die Heilstätte ist bereits im Jahr 1912 mit einem Röntgengerät sowie einem Operationszimmer ausgestattet, welche eine gute medizinische Versorgung sichern. Zur „Außenwelt" herrscht eine gewisse Abgrenzung. Es gibt neben einer Schweinemästerei, einen Damen- und Herrenfriseur, eine Zahnstation und eine Gärtnerin. Der größte Teil des Klinikpersonals wohnt auf dem Gelände der Heilstätte. Mit dem Rückgang der Tuberkulose in der DDR zieht die orthopädische Klinik ein und Patienten, die einen Herzinfarkt erlitten haben, kommen zur Rehabilitation. Im Jahr 2007 geht die Ära der Krankenhausgeschichte zu Ende, die Klinik wird aufgegeben und die Gebäude stehen seitdem leer.