Schloss Promnitz


Promnitz, ursprünglich ein Vorwerk des auf der anderen Elbseite gelegenen Klosters Riesa, diente seit dem 12. Jahrhundert verschiedenen Adelsfamilien als Herrensitz. 1603 wurde auf den Fundamenten des mittelalterlichen Vorgängerbaus ein Schloss in den Formen der Spätrenaissance errichtet. Der Treppenturm und das Sitznischenportal am Westflügel verweisen auf diese Bauphase. Wenig später kam der Ostflügel hinzu.

1728 wurde Promnitz in Hinblick auf das anstehende Großes Campement barock überbaut und erweitert. In der Gegend bei Großenhain fand vom 31. Mai bis zum 28. Juni 1730 eine gigantische Truppenschau statt, die als Zeithainer Lager in die Geschichte einging. Die sächsische Armee war mit fast 30.000 neu eingekleideten Soldaten aufmarschiert. Es wurden mehrere hölzerne Festarchitekturen errichtet, darunter ein reich geschmücktes Manöverpalais mit Besucherterrassen, einem Opern- und Komödienhaus. Das große Feuerwerk am 24. Juni sah August der Starke zusammen mit den ranghöchsten Gästen – allen voran der preußische König Friedrich Wilhelm I. und sein Sohn Friedrich – vom Festsaal seines Schlosses Promnitz aus. Dort verweigerte der 18-jährige preußische Kronprinz – später Friedrich der Große – seinem strengen Vater den Gehorsam und weihte seinen Freund Hans Hermann von Katte in die geheimen Fluchtpläne ein.

Bis 1873 blieb Promnitz im Besitz verschiedener Adelsgeschlechter und wurde dann an eine Dresdner Bankiersfamilie verkauft. Diese wurde nach 1945 enteignet und das Land aufgeteilt, und das Schloss von der LPG genutzt. Nach der Wende fiel diese Nutzung weg und seit 2002 stand das Schloss unbewohnt da und schien dem Verfall preisgegeben. Allerdings konnte das Objekt inzwischen verkauft werden und es soll in den nächsten Jahren saniert werden.