Die Töpferei


1909 wurde an diesem Ort eine Gesellschaft gegründet, welche den Bau einer Fabrikanlage in Auftrag gab. Ausschlaggebend für den Standort dürften die Tonlager in der Nähe und ausgebildete Töpfer im Ort gewesen sein. Im Mai 1910 konnte mit der Produktion begonnen werden. Die Palette der hergestellten Produkte war sehr vielseitig. An Gebrauchsgeschirr wurden Töpfe, Schüsseln, Tassen, Krüge, Wärmflaschen, Kaffeekannen u. ä. produziert. Im Jahre 1911 kam die Herstellung von Terrakotten und Zierkeramik dazu. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Produktion bereits 1946 wieder aufgenommen. Die Produkte des Werkes gingen auch ins Ausland, darunter nach Belgien, Dänemark und Polen. Ein Versuch, die Produktion nach der Wende fortzuführen scheiterte im August 1996.

Der Komplex der Keramikfabrik besteht im Wesentlichen aus einem langgestreckten, eingeschossigen Klinkerbau mit flachem Walmdach. Die Anlage wird von einer hohen Esse überragt, die Werkstätten sind in Nebengebäuden untergebracht. Die technische Ausstattung, wie Öfen, Maschinen, Förderbänder u.a.m. stammt aus DDR-Zeiten, hat sich aber weitestgehend vollständig erhalten und besitzt Seltenheitswert und ist zudem industriegeschichtlich bedeutend. Allerdings ist der Zustand mittlerweile besorgniserregend schlecht, ein Teil der Gebäude ist bereits eingestürzt.