Der Waggonaufzug


In der Nähe dieses Objektes befand sich einst eine Hufnagelfabrik, von deren umfangreichen Fabrikgebäuden haben sich nur ein Waggonaufzug und der Schornstein der Fabrik erhalten. 1871 verlegte ein junges Unternehmen seinen Sitz hierher, es hatte eine Maschine entwickelt, die eine rationelle Fertigung von Hufnägeln erlaubte. Bis dahin wurden in ganz Europa die Hufnägel noch per Hand geschmiedet. Die Entscheidung für diesen Standort fiel wegen der guten Anbindung an Wasserstrassen und an die Eisenbahn. Aufgrund der rationellen Fertigungsweise war das Werk sehr erfolgreich, entwickelte sich zum in Deutschland marktführenden Unternehmen und beschäftigte im Jahr 1914 über 1400 Mitarbeiter. Die Wirtschaftsflaute in den zwanziger Jahren und wachsender Konkurrenzdruck führten zunächst zum Verkauf, 1926 zur Stillegung. Von da an bis 1939 nutzte die Reichsbahn das Gelände, bis 1945 die Wehrmacht. Im Jahr 1946 befahl die sowjetische Administration das Werk wieder in Gang zu setzen und die dringend benötigten Hufnägel und Drahtstifte zu produzieren. Irgendwann in den 80er Jahren wurde das Werk stillgelegt, alle Fabrikbauten wurden inzwischen abgerissen. Zum Aufzug 1906 bei Borsig in Berlin entworfen, erfolgte 1908 die Betriebsübergabe. Die Hebebühne war nur für einen Waggon mit einem maximalen Gesamtgewicht von 30 t ausgelegt, der Höhenunterschied zwischen den beiden Plattformen beträgt ca. 6 Meter. Das Gerüst besteht aus Stahlfachwerk im Aufzugsteil und einer kurzen Stahlbrücke zum Anschluß an den oberen Teil des Hanges. Die Anbindung an das Bahnnetz wurde schon vor langer Zeit gekappt. Dieser Aufzug ist eine sehr seltene Einrichtung, die zwar unter Denkmalschutz steht, aber dennoch sich selbst überlassen ist und langsam verfällt.